Eines für alles: Das Chefmesser als vielseitiger Küchenhelfer

Das sogenannte „Chefmesser“ (auch bekannt als „Kochmesser“) ist ein echter Allrounder, mit dem Sie in der Küche nahezu alle anfallenden Schneide-Arbeiten erledigen können: Das Zerkleinern von Gemüse, das Würfeln von Zwiebeln und Schalotten und das Wiegen von Kräutern etwa stellen gängige Aufgaben für den Alleskönner dar. Auch Fisch und Fleisch können Sie mit dem Messer besonders einfach zerteilen. Neben Tipps zur Verwendung geben wir Ihnen Hinweise zur Reinigung und Pflege.

Die Beschaffenheit des Messers

Das Besondere am Chefmesser ist die lange und breite Klinge, die spitz zuläuft. Eine Länge von etwa 20 Zentimetern ist ideal für die meisten anfallenden Aufgaben. Dabei sind die verschiedenen Bereiche der Klinge für unterschiedliche Verwendungen geeignet:

Alle Bereiche des Messers sind einsetzbar

  • a) Spitze: eignet sich beispielsweise zum Einschneiden von Zwiebeln oder zum Entfernen des Strunks bei Tomaten
  • b) Rücken: stumpfe Seite, wird benutzt, um beispielsweise Krustentiere zu öffnen oder Schnittgut vom Schneidbrett zu schieben
  • c) Vorderer Klingenteil: ermöglicht das Zerteilen von Fisch und Fleisch sowie das Wiegen von Kräutern
  • d) Hinterer Klingenteil: besonders harte Zutaten können durch größere Hebelwirkung einfach geschnitten werden

Mit dem Klingenblatt (Klingenfläche) können Sie beispielsweise Knoblauchzehen zerdrücken, wodurch sie sich einfacher schälen lassen. Für andere Aufgaben sind spezielle Messer hingegen besser geeignet. Beispielsweise ist ein Filiermesser aufgrund seiner dünnen Klinge zum Filetieren besser geeignet, Brot lässt sich hingegen einfacher mit einem gezahnten Messer schneiden.

Achten Sie auf hochwertiges Material (wir empfehlen rostfreien Edelstahl) und eine gute Verarbeitung: Das Messer muss gut in der Hand liegen und darf nicht zu leicht ausfallen. Für einen sicheren Halt sorgt ein ergonomisch geformter Griff, der fest mit der Klinge verbunden sein sollte.

Die richtige Schneidetechnik: Der „Wiegeschnitt“

Das Schneiden von Gemüse ist für das Chefmesser kein Problem

Das Schneiden von Gemüse ist kein Problem
für das Chefmesser (Quelle: Fotolia)

Mit der richtigen Schneidetechnik können Sie bei der Zubereitung verschiedenster Gerichte eine Menge Zeit sparen. Schneiden Sie immer auf einem robusten Untergrund. Wenn Sie vermeiden wollen, dass das Schneidebrett bei der Arbeit verrutscht, legen Sie einfach einen nassen Lappen darunter. Benutzen Sie ausschließlich Bretter aus Holz oder Kunststoff, da die Messerklinge bei harten Materialien wie Glas oder Stein schnell abstumpft.

Legen Sie das Messer mit dem vorderen Teil der Klinge auf dem Brett auf. Heben Sie den mittleren Klingenteil knapp über das Schnittgut und bewegen sie das Messer in einer fließenden Vorwärtsbewegung nach unten. Die freie Hand hält dabei das Schnittgut so, dass die Finger darauf senkrecht stehen: Auf diese Weise wird verhindert, dass das Messer durch die Schneidebewegung die Kuppen verletzen kann. Beginnen Sie langsam, um ein Gefühl für den Wiegeschnitt zu entwickeln.

Zwiebeln zerkleinern: Entfernen Sie die Enden der Zwiebel, häuten und halbieren Sie sie. Legen Sie die Zwiebelhälfte so auf das Brett, dass eines der abgeschnittenen Enden zu Ihnen zeigt. Schneiden Sie mit der Klingenspitze die Hälfte längsseitig mit mehreren Einschnitten möglichst weit bis vor das hintere Ende ein. Drehen Sie die Zwiebel um 90 Grad und schneiden Sie die Hälfte quer ebenfalls bis vor das hintere Ende ein, indem Sie die Klinge flach anlegen. Bei großen Zwiebeln sollten Sie zwei oder mehr Querschnitte ansetzen, je nachdem, wie fein die Zwiebelwürfel ausfallen sollen. Im letzten Schritt schneiden Sie mit dem Wiegeschnitt parallel zu den Enden der Zwiebel, wodurch Sie Würfel erhalten.

Kräuter wiegen: Beginnen Sie mit dem Wiegeschnitt, um die Kräuter zu schneiden. Anschließend legen Sie die freie Hand auf den Rücken des Messers, dass Sie weiterhin mit dem vorderen Klingenteil auf dem Brett ansetzen. Führen Sie mit dem mittleren und hinteren Klingenteil Abwärtsbewegungen aus, um die Kräuter fein zu hacken. Schieben Sie mit dem Messerrücken die Kräuter von Zeit zu Zeit in die Mitte des Schneidebereichs zurück.

Tipp: Direkt am breitesten Teil der Klinge, unmittelbar über dem Schaft, befindet sich der Schwerpunkt des Messers. Führen Sie den Wiegeschnitt so aus, dass Sie vor allem mit dem hinteren Klingenteil schneiden, sodass Sie sich für die Hebelwirkung den Schwerpunkt des Messers zunutze machen.

Reinigung und Pflege

Ein Chefmesser ist ein zuverlässiger Allrounder

Mit der richtigen Pflege haben Sie sehr lange Freude an Ihrem Chefmesser (Quelle: Fotolia)

Ein gutes Chefmesser muss kein Vermögen kosten. Wichtiger ist die richtige Pflege, damit Sie möglichst lange etwas von dem nützlichen Küchenhelfer haben.

Nach Möglichkeit sollten Sie das Kochmesser direkt nach erledigter Arbeit reinigen, damit sich keine Rückstände daran festsetzen können. Reinigen Sie das Messer niemals in der Spülmaschine und säubern Sie es nicht mit Spülmittel, sondern lediglich mit Wasser. Ansonsten können Chemikalien die Schärfe der Klinge beeinträchtigen. Verwahren Sie das trockene Messer in einem Messerblock aus Holz oder Kunststoff und achten Sie darauf, dass die Schneide möglichst wenig Kontakt mit den Wänden des Blocks hat. Eine gute Alternative für die Aufbewahrung ist eine Magnetleiste.

Die Schärfe des Chefmessers

Sorgen Sie dafür, dass Ihr Kochmesser immer scharf ist. Stumpfe Klingen sind beim Kochen ein Ärgernis und führen oft dazu, dass Lebensmittel eher zerdrückt oder zerrissen und nicht fein geschnitten werden. Mit einem Wetzstahl können Sie die Klinge nach dem Säubern nachschleifen:

  1. Setzen Sie dazu den Wetzstahl zunächst senkrecht auf einem Küchentuch auf.
  2. Setzen Sie die Klinge oberhalb des Schaftes an dem Stahl an und ziehen Sie sie mit der Schneide nach unten in einem Winkel von etwa 20 Grad über die ganze Länge der Schneide zu sich hin. Dieses Vorgehen wiederholen Sie etwa sechsmal.
  3. Wiederholen Sie den Vorgang mit der anderen Seite der Klinge.

Alternativ können Sie zum Schleifen auch einen Schleifstein benutzen oder es von einem Fachmann schärfen lassen.

Henk Syring

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