O du fröhliche – Süße Weihnachtszeit mit Diabetes

Weihnachtszeit ist Kekszeit. An jeder Ecke lauern während der schönsten Zeit im Jahr kalorienreiche Verlockungen und machen es Menschen mit Diabetes schwer, die Kontrolle über ihren Blutzucker zu behalten. Mit ein wenig Hintergrundwissen und geschickten Rezepten ist es aber ganz leicht, im Kreise seiner Liebsten ein wenig zu naschen und trotzdem fit, gesund und mit gutem Gewissen durch die Adventszeit zu kommen.

Ja es geht: Diabetes und Süßwaren

Im Volksmund wird Diabetes Mellitus auch Zuckerkrankheit genannt, was aber nicht heißt, dass Betroffene überhaupt keinen Zucker zu sich nehmen dürfen. Menschen mit Typ-2-Diabetes neigen zu einem chronisch erhöhten Blutzuckerspiegel. Grund dafür ist eine Insulinresistenz. Das bedeutet, dass die Körperzellen schlechter auf Insulin ansprechen. Das Insulin kann die Zuckermoleküle aus dem Blut nur noch unzureichend in die Zellen weiterleiten – der Zucker verbleibt im Blut. Diese Form des Diabetes kann neben genetischen Faktoren auch das Resultat von falscher Ernährung und zu wenig Bewegung sein. Menschen mit Diabetes, auf die das zutrifft, kann es daher helfen, auf ihre Figur zu achten. Übergewicht bringt oft auch Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte mit sich.

Besser als ihr Ruf: Kekse und Kuchen

In Kombination mit Eiweiß, Fett und Ballaststoffen verlangsamt sich die Aufnahme von Zucker aus dem Darm ins Blut. Kuchen, Kekse und Backwaren sind daher an sich gar nicht so schlimm für den Zuckerspiegel wie angenommen. Menschen mit Diabetes müssen zwar ohnehin auf kein Lebensmittel mehr verzichten, weshalb sie auch in der Weihnachtszeit gerne mal naschen können. Allerdings verbergen sich viele versteckte Kalorien in fertig produzierten Lebensmitteln. Auch Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker können den Organismus zusätzlich belasten. Hier ist es besser, die Kochschürze umzubinden und selbst für gesündere – und oft auch kalorienärmere –Weihnachtsbäckerei zu sorgen.

Gesunde Alternativen zu weißem Zucker

Bei Keksen sind es vor allem die Fette und Kohlenhydrate, die auf die Hüften schlagen. Zucker und Butter sorgen bei Kuchen aber auch für eine schöne flauschige Konsistenz und werden nicht nur für den Geschmack dazu gemischt. Ganz weglassen funktioniert daher schlecht. Als Faustregel können Sie bei Rezepten aber ein Viertel bis ein Drittel der angegebenen Menge streichen. Der Rest lässt sich auch gut durch Zuckerersatzstoffe, wie z.B. Stevia oder Birkenzucker ersetzen. Xylit, wie der traditionell aus Birken hergestellte Zuckerersatz auch genannt wird, hat die Hälfte der Kalorien. Er soll sich günstig auf den Blutzuckerspiegel auswirken und auch gegen Karies schützen.

Heiß und süß: Süßstoffe beim Backen richtig verwenden

Stevia hat einen leichten Eigengeschmack, der nicht jedermanns Sache ist. Viele Süßstoffe sind etwa doppelt so süß wie herkömmlicher Zucker. Kuchen oder Kekse, die damit gebacken werden, brauchen im Ofen etwas länger, da der Zucker auch für die bräunliche Färbung zuständig ist. Xylit, Stevia, Cyclamat und Saccharin sind hitzebeständig, was aber nicht auf alle Süßstoffe zutrifft. Aspartam verliert durch hohe Temperaturen zum Beispiel seine Süßkraft. Hefe-, Strudel- und Quarkteige verhalten sich bei Zuckerersatzmitteln sehr unkompliziert. Bei Rühr- und Biskuitteig kann die fehlende Bindungsfähigkeit der Süßstoffe durch Sodawasser oder einfach mehr Backpulver ausgeglichen werden.

Gesundes Naschen ohne Reue

Butter lässt sich zur Hälfte mit Magerquark ersetzen. Sojaprodukte enthalten ebenfalls weniger Fett als Milchprodukte. Bei Schokolade sollten Sie hochwertige Erzeugnisse mit hohem Kakaoanteil verwenden. Kakao enthält Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium und Kalzium und bringt Schwung in den Stoffwechsel. Auch hier gilt die Devise: Weniger ist mehr, da Bitterschokolade sehr geschmacksintensiv ist. Gar nicht sparen müssen Diabetiker aber bei der Verwendung von Zimt. Dieses Gewürz schmeckt nicht nur himmlisch weihnachtlich, es kann zudem den Abbau von Körperfett fördern und es wird ihm eine blutzuckersenkende Wirkung nachgesagt.

Für ungeübte Weihnachtsbäcker eignet sich folgendes Rezept sehr gut für den Anfang. Mehr  Rezepte für gesundes Naschwerk finden Sie auf mein-buntes-leben.de.

Spritzgebäck (für 50 Stück, ca. 13 Broteinheiten BE)

  • 50 g Butter
  • 50 g Magerquark
  • 60 g Birkenzucker
  • Abgeriebene Schale einer halben Orange (ungespritzt)
  • 150 g Vollkornweizenmehl
  • 45 ml Sojamilch
  • 30 g geschälte, gemahlene Mandeln

Butter und Magerquark schaumig rühren. Nach und nach den Zucker und die Orangenschale hinzufügen. Gesiebtes Mehl langsam mit der Sojamilch unterrühren, zum Schluss die Mandeln unterheben. Den Teig in einen Spritzbeutel füllen und auf ein Backblech mit Backpapier in eine gewünschte Form spritzen. Die Plätzchen im vorgeheizten Backofen bei 175–200°C (Gas Stufe 1–3) etwa zehn Minuten backen. Anschließend sofort vom Blech lösen und abkühlen lassen.

Dieser Beitrag entstand mit freundlicher Unterstützung von Accu-Chek®!

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