Die bayerische Küche

Die bayerische Küche ist weltweit bekannt und wird oft mit der deutschen Küche gleichgesetzt. Dies liegt nicht zuletzt an den unzähligen Touristen, die Jahr für Jahr das Oktoberfest im Süden Deutschlands besuchen. Dabei gilt die bayerische Küche als sehr bäuerlich und bodenständig: Sie besteht fast nur aus Produkten, welche die Bauern schon zu früheren Zeiten selbst herstellen konnten. Charakteristisch sind vor allem die zahlreichen verschiedenen Braten- und Fleischgerichte, die Nudeln und Knödel.

Obatzda auf der Bretzel (Quelle: istockphoto)

Obatzda auf der Bretzel (Quelle: istockphoto)

Traditionell wird zwischen dem Frühstück und dem Mittagessen – in manchen Teilen Bayerns auch zwischen dem Mittag- und dem Abendessen – die Brotzeit genossen. Dieser deftige und herzhafte Imbiss diente Bauern, Wanderer und Hirten als Zwischenmahlzeit, um sich bis zum warmen Mittagessen zu stärken. Vorteilhaft war, dass sie dafür weder Geschirr noch Besteck benötigten, denn die Brotzeit wurde, und wird immer noch, nur kalt serviert. Zu diesem Imbiss gehören in jedem Fall ein paar Scheiben Brot, Käse und Wurst (vorzugsweise entweder Schinken oder Salami). Natürlich können Vegetarier das Fleisch weglassen, doch geräucherter Speck macht aus dieser Mahlzeit erst eine richtige Brotzeit. Auch Radieschen und Rettich (im Bayerischen „Radi“ genannt) sind Bestandteil der Mahlzeit. Außerdem darf das traditionelle Obatzda nicht fehlen: Camembert und Butter werden miteinander vermengt und mit Zwiebeln, Paprika, Pfeffer, Salz und Kümmel gewürzt. Dann geben Sie noch einen Schuss Weißbier dazu und können die fertige Käsecreme auf eine Brezel oder auf eine Brotscheibe streichen. Gefällt Ihnen eine der obigen Zutaten nicht, können Sie statt normalem Brot auch Schmalzbrot verwenden und statt der Obatzda den bayerischen Leberkäse. Die Brotzeit kann so abwechslungsreich sein, wie Sie es wollen – Hauptsache ist, dass es deftig bleibt!

Das Oktoberfest ist natürlich die beste Möglichkeit, bayerische Spezialitäten zu probieren. Als Vorspeise dienen hier meist nur Suppen wie etwa die Leberknödelsuppe, die Flädlesuppe und die Hochzeitssuppe (eine klare Brühe mit Klößchen und Fleisch). Als Hauptgang wird üblicherweise die traditionelle Weißwurst mit süßem Senf, der Schweinebraten mit Semmelknödel oder das Hähnchen serviert. Wer lieber auf einen Eintopf zurückgreift, kann den Pichelsteiner mit verschiedenen Fleischsorten und Gemüse probieren. Ist nach diesen Gerichten noch Platz im Magen, wird als Nachspeise der Kaiserschmarrn serviert. Dies ist ein luftiger Pfannkuchenteig, der mit Rosinen bestückt und in kleinere Teile zerrupft wird. Auch Dampfnudeln sind als Dessert sehr beliebt, da diese Hefeteigklöße mit einer sehr leckeren Vanillesauce serviert werden.

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